Es ist Urlaubszeit und für viele auch Reisezeit! Fremde Städte, Regionen oder Länder werden besucht. Es gibt die Gelegenheit, Dinge zu tun, die im Alltagsstress untergehen. Und wenn der Urlaub um ist, geht es wieder nach Hause. Mir ist in diesem Jahr ganz neu bewusst geworden, wie dankbar ich für ein zu Hause sein darf. Ein Ort, wo mich die Menschen kennen, wo ich geliebt und beschenkt bin. Wo meine Familie, meine Kinder, meine Freunde sind.
Symbol für diesen Ort ist für mich der Haustürschlüssel! Er gibt mir das Recht, regulär diesen Ort zu betreten. Er öffnet mir die Tür zu all dem Besitz, den ich mir angehäuft habe, ja den ich genießen darf.
Doch wie ist es mit den Menschen, die auf der Flucht sind. Die bereit sind ihr Leben und das Leben ihrer Kinder aufs Spiel zu setzen, um eine völlig fremde Gegenden zu erreichen. Die vor dem Krieg fliehen, der ihre Häuser zerstört, vor Machthabern und korrupten Systemen, die ihnen keine Luft zum Atmen lassen. Oder denen die auf unseren Straßen leben. Die kein zu Hause haben, sondern Obdachlos sind.
Vielleicht steigen in ihnen Gedanken auf, wie: „Wir können nicht allen helfen“ oder „Wir sind nicht für das Leid der ganzen Welt verantwortlich“. Da haben sie recht! Aber wir haben auch die Pflicht, den Menschen zu helfen, die an unsere „Türen“ klopfen. Warum? Weil wir alle Geschöpfe eines Schöpfers sind. Jesus erzählt im Matthäusevangelium Kapitel 25 den Zuhörern folgendes: „Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt.“
Es sind kleine Taten der Barmherzigkeit, die diese Menschen auszeichnet! Sie haben begriffen, dass all ihr Besitz, ihre Gesundheit und ihre Talente Geschenke eines Gottes sind, der Gerechtigkeit liebt! Ich würde mich freuen, wenn wir immer wieder neu für unseren Haustürschlüssel dankbar sind und die nächste Gelegenheit nutzen, um Heimatlosen barmherzig zu begegnen! Damit dienen wir Gott, ohne es zu wissen!