Während meiner Indienreise besuchten wir auch das  Taj Mahal in Agra. Dort führte uns ein junger Inder über das Gelände. In fließendem Deutsch erläuterte er uns die Geschichte dieses 430 Jahre alten Grabmahls und konnte uns alle Fragen beantworten, die wir ihm stellten. Am Ende seiner Führung bekannte er uns, dass es sein größter Traum sei, einmal nach Deutschland zu kommen.

An dieser Stelle wurde mir persönlich neu bewusst, welches Vorrecht ich besitze, in solch einem Land zu leben. Zu dieser Zeit ahnte ich noch nicht, dass uns in diesem Jahr eine Welle von tausenden von Menschen erreichen würde, die alle diesen Traum im Herzen trugen, nach Deutschland zu kommen.

Jesus erzählt die Geschichte von einem reichen Mann und dem Armen Lazarus. Dass er den Namen des Armen erwähnt, macht deutlich, dass es sich um keines seiner Gleichnisse handelte, sondern um eine reale Begebenheit. Dieser Arme begehrt von den Resten des Reichen zu essen. Doch stattdessen lecken die Hunde seine Geschwüre. Der Arme stirbt und kommt in den Himmel, wo es ihm viel besser geht! Auch der Reiche stirbt. Als er aufwacht, befindet er sich in den Qualen der Hölle. Er sieht den Armen in Abrahams Schoß und verlangt, dass Lazarus ihm mit etwas Wasser die Zunge kühlt. Doch Abraham sagt: „Kind, gedenke, dass du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben und Lazarus ebenso das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Schmerzen.“ Der Reiche ist geschockt und denkt sofort an seine 5 Brüder, die genauso leben wie er. Er bittet darum, dass Abraham Lazarus in sein Vaterhaus sendet, damit er Ihnen davon erzählt, dass es noch ein Leben nach dem Tod gibt und sie ihr Verhalten ändern müssen!

Doch Abraham wimmelt ab. Wenn sie nicht auf die Worte Gottes in der Bibel hören, wird auch ein Wunder sie nicht retten können! Ist es nicht Gnade, dass der Gott dieses christlichen Abendlandes uns so viele Lazarusse sendet, dass wir noch einmal die Chance haben, über unsere Beziehung zu Gott nachzudenken? So schön Deutschland auch ist, wir sind alle länger tot, als das wir es im Leben genießen können! Deshalb ist es sinnvoll, sich neben dem Einsatz für die Flüchtlinge auch um das Leben nach dem Tod Gedanken zu machen!

Frank Ulrich