„Ich hatte Todesangst, als die MĂ€nner mein Haus durchsuchten. Der christliche Glaube ist in meiner Heimat streng verboten. HĂ€tten sie bemerkt, dass wir Christen sind, oder hĂ€tten sie unsere Bibel gefunden, wĂ€re die ganze Familie sehr wahrscheinlich hingerichtet oder in ein Arbeitslager gebracht worden“, beginnt Hwang aus Nordkorea zu erzĂ€hlen.

„Ich feierte gerade mit meiner Familie heimlich bei uns zu Hause einen Gottesdienst und hörte daher nicht gleich das Klopfen an der TĂŒr. Es wurde immer heftiger. Hastig versteckte ich meine Bibel und öffnete die TĂŒr. Sofort drĂ€ngten der Dorfvorsteher und zwei Polizisten in unser Haus. ,Warum hast du nicht sofort geöffnet? Was tut ihr hier?‘, herrschte mich der Vorsteher an“, erzĂ€hlte Hwang weiter.

„Misstrauisch durchsuchten sie das Haus. Solche ÜberprĂŒfungen finden regelmĂ€ĂŸig statt. Ein Polizist fand unsere Bibel, doch er verbarg sie vor den anderen und sagte: ‚Hier ist nichts. Lasst uns zum nĂ€chsten Haus gehen.‘“

Hwang fĂŒrchtete, spĂ€ter verhaftet zu werden. Doch am nĂ€chsten Tag kam der Polizist zurĂŒck und gab ihm die Bibel wieder. „Ich bin selbst Christ“, sagte er. „Aber ich kann mich nicht mit anderen treffen. Ich verberge meinen Glauben. Doch Gott ermutigte mich und fĂŒhrte mich zu dir, einem Glaubensbruder.“

Leider ist das Schicksal von Hwang keine Seltenheit. Laut OpenDoors werden derzeit ungefĂ€hr 100 Millionen Christen in ĂŒber 50 LĂ€ndern wegen ihres Glaubens an Jesus Christus benachteiligt und verfolgt. Damit gehört das Christentum zur weltweit grĂ¶ĂŸten verfolgten Religionsgemeinschaft.

Allein der Besitz einer Bibel kann Menschen schon in Lebensgefahr bringen. Familien, die mit ansehen mussten, wie ihr Haus niedergebrannt wurde. Pastoren, die verprĂŒgelt werden oder sogar gefoltert. Frauen, die ihren Mann verloren haben und Kinder ihren Vater. Christen, die in stĂ€ndiger Angst und Bedrohung leben, weil sie in den Augen von Verwandten, Nachbarn, der Regierung oder religiösen Fanatikern Feinde sind: Neben praktischer Hilfe bitten verfolgte Christen immer wieder darum: „Bitte betet fĂŒr uns, damit wir in dieser BedrĂ€ngnis durchhalten!“ (Quelle: www.opendoors.de)

An diesem Sonntag beten wieder rund 3.000 Gemeinden in Deutschland fĂŒr verfolgte Christen. Zusammen mit einer halben Million Kirchengemeinden auf der ganzen Welt werden wir Christen in der Christlichen Gemeinde dann auch an unsere verfolgten Glaubensgeschwister denken und fĂŒr sie beten. „Wenn einer leidet, leiden alle anderen mit.“ (1. Korinther 12,26)