„Von guten Mächten wunderbar geborgen.“ Kennen Sie diesen Liedvers? Dieses Lied wurde aus der letzten theologischen Abhandlung des NS Widerstandskämpfers und Theologen Dietrich Bonhoeffer gedichtet. Er schrieb den Text kurz vor Weihnachten 1944 aus dem Gestapo Gefängnis in Berlin an seine Verlobte Maria von Wedemeyer. Er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Er ahnt die Sorgen seiner Geliebten, die sich sehnsüchtig seine Freilassung wünscht.
Doch er kennt auch die Weihnachtsgeschichte. Er weiß, dass es keine romantische Geschichte ist. Gott mutet Maria zu, als Ehebrecherin zu gelten. Hoch schwanger muss sie mit ihrem zweifelnden Ehemann die 150 Kilometer nach Bethlehem wandern. Dort gibt es keine Unterkunft. Durch die Volkszählung sind schon alle Beten belegt. Eine zugige Hütte wird der Geburtsort ihres ersten Kindes. In einer unhygienischen Umgebung kommt Jesus in einer Futterkrippe zum Liegen. Kein geschmückter Weihnachtsbaum, keine erfüllte Wunschliste aus Bergen von Geschenken. Es ist dunkeln und kalt. Plötzlich das Blöcken von Schafen, schmutzige Männer betreten den ungemütlichen Ort. Sie erzählen davon, dass Herrscharen von Engeln erschienen sind und von einem Retter gesprochen haben, der in einer Futterkrippe liegt. Ohne Glanz und Gloria stirbt ein mutiger Mann des Glaubens, so wie sein Herr. Doch gerade darin liegt die Hoffnung.
Paulus schreibt im Römerbrief Kapitel 8 Vers 32:Er hat ja nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle hergegeben. Wird uns dann zusammen mit seinem Sohn nicht auch alles andere geschenkt werden? Jesu Nachfolger sind reich, auch in tiefster Armut! Sie besitzen das größte Geschenk! Ihre Namen sind im Buch des Lebens eingetragen. Ich wünsche Ihnen diese Kraftquelle, die selbst in den dunkelsten Zeiten eines irdischen Lebens eine Lichtquelle spendet.